Welche Wälder wollen wir? Neues Martelkom-Projekt nutzt Marteloskope zur Erforschung von Waldwahrnehmung
BlogWenn Sie einen Waldspaziergang machen, um sich zu erholen – in welchen Wald gehen Sie dann? Wie sieh…
Bei Martelkom beschäftigen wir uns intensiv mit dem Austausch zwischen Bürger:innen und Forstleuten Rund um das Thema nachhaltiges Waldmanagement. Angesichts des Klimawandels und seiner spürbaren Auswirkungen wird deutlich, dass ein ökologisches, ökonomisches und sozial nachhaltiges Waldmanagement immer unverzichtbarer wird. Doch in der aktuellen Debatte über die Zukunft unserer Wälder herrscht oft Uneinigkeit darüber, wie ein solches Waldmanagement konkret aussehen kann. Das liegt daran, dass verschiedene Bedürfnisse, Interessen und Werte im Wald aufeinandertreffen. In sogenannten Marteloskopen bieten wir einen Raum für Begegnung und Perspektivwechsel. Bürger:innen werden eingeladen, forstliche Entscheidungen im Wald selbst nachzuempfinden, mitzugestalten und mit Forstleuten zu diskutieren. Durch diese direkte Erfahrung, könnten Bürger:innen ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen des Waldmanagements entwickeln und gleichzeitig die eigenen Perspektiven und Ideen einbringen. Indem wir Empfehlungen für die gemeinsame Nutzung von Marteloskopen entwickeln, wollen wir die Kommunikation zwischen den Forstleuten und Bürger:innen unterstützen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts besteht darin, die Einstellungen und Meinungen der Bevölkerung in Deutschland bezüglich des Waldes und der Forstwirtschaft zu untersuchen. Wir möchten herausfinden, welche Rolle der Wald in ihrem Leben spielt, ob Präferenzen für bestimmte Waldarten und Waldstrukturen bestehen, und welche Bedenken oder Wünsche die Menschen haben.
Neugierig geworden? Über die sozialen Medien, u.a. über den Resilience-Blog des European Forest Institutes und kurze Videos berichten wir über den jeweils aktuellen Stand des Projekts.
Von August 2023 bis Ende 2024 werden wir Bürger:innen rund um Freiburg und Bonn zu Marteloskop-Übungen einladen, welche wir sozialwissenschaftlich begleiten, um das Potential von Marteloskopen als Kommunikationsort zu erforschen. Außerdem sollen unsere Analysen die Basis bieten, um die Marteloskop-Übung weiterzuentwickeln, damit sie auch zukünftig für den Austausch zwischen Forstleuten und Bürger:innen genutzt werden kann.
Darüber hinaus entwickeln wir eine quantitative repräsentative Umfrage, die die Einstellungen und Ansichten der Bevölkerung mit unterschiedlichen sozio-demografischen Merkmalen zu Wald und Forstwirtschaft in Deutschland untersuchen soll. Diese Umfrage wird Grundlage sein, um im dritten Arbeitspaket eine Erweiterung der Marteloskope um einen Erholungswert zu entwickeln und kann Grundlage für künftige regelmäßige Wahrnehmungsstudien in Deutschland sein.
In den finalen Monaten des Projektes werden wir auf Basis der verschiedenen sozialwissenschaftlichen Analysen Kommunikationsempfehlungen erarbeiten, die Perspektivwechsel und Diskussionen zu nachhaltiger Waldbewirtschaftung weiter voranbringen sollen. Zusätzlich wird auch die Marteloskop-Software erweitert, indem wir die Erholungsfunktion als Parameter hinzufügen.
Den Wald mit anderen Augen sehen. Dieses Video zeigt, wie Marteloskop-Übungsflächen dazu beitragen können ein besseres Verständnis über die Arbeit von Förster:innen zu bekommen.
Das European Forest Institut ist eine paneuropäische internationale Organisation, bestehend aus 29 Mitgliedsländern und ca. 130 Mitgliedsorganisationen aus 40 verschiedenen Ländern. Unsere Arbeit konzentriert sich auf die drei großen Themen “Bioökonomie”, “Resilienz” und “Governance” und umfasst wissenschaftliche Forschung, Publikationen und politische Unterstützung in Fragen der Forstpolitik. Wir sind international vernetzt und forschen in den Bereichen nachhaltige Waldwirtschaft, Klimawandel, globale Bioökonomie und Waldpolitik. Unser Resilienz-Programm widmet sich der Integration biologischer Vielfalt, Klimaanpassung und Risikomanagement. Wir stärken die politische Unterstützung durch unsere Arbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auf europäischer Ebene. Im Rahmen des Governance-Programm betrachten wir die Herausforderungen der Forstverwaltung und berücksichtigen die verschiedenen Interessen und Perspektiven in Bezug auf Waldflächennutzung.
Die FVA ist die Ressortforschungseinrichtung des Landes für den Wald und dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden- Württemberg (MLR) zugeordnet. Sie übernimmt Aufgaben, die für die gesamte Gesellschaft wichtig sind. Forschung, Monitoring, Fortbildung und die Beratung von Politik, Verwaltung und Betrieben machen den Kern ihrer Arbeit aus. In der Stabsstelle Gesellschaftlicher Wandel (SGW) erforschen wir die kulturellen Bedeutungen von Wald und seinen Funktionen auf vielen Ebenen: als Naturraum, als Kulturlandschaft, als Wirtschaftsfaktor oder als Erholungsort. Die SGW legt Wissensgrundlagen und gibt Impulse für Interessensausgleich, konstruktive Debatten und Konfliktlösungsansätze rund um Waldthemen.
Das neue Regionalforstamt Arnsberger Wald ist eines von 16 Forstämtern von Wald und Holz NRW. Zusammen mit dem im Februar 2020 gegründeten neuen „Zentrum für Wald und Holzwirtschaft“ (ZWH) stärkt das Land Nordrhein-Westfalen das Lehr- und Versuchswesen rund um Wald, Holz und Holzwirtschaft. Beide neuen Organisationseinheiten des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen vereinen am Standort Arnsberg praxisrelevante, angewandte Forschung und Wissenstransfer in die Öffentlichkeit. Insgesamt stehen im Regionalforstamt Arnsberger Wald in fünf Lehr- und Versuchsrevieren rund 10.000 Hektar landeseigene Forstbetriebsfläche zur Verfügung.
Das Forstamt Rhein-Sieg-Erft ist mit 27 Revieren und einer Waldfläche von etwa 60.000 ha das zweitgrößte Regionalforstamt des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Sitz des Regionalforstamtes ist in Eitorf; ein weiteres Dienstgebäude liegt in Bonn-Röttgen. Das Forstamtsgebiet wird einerseits von der dicht besiedelten, gering bewaldeten Rheinschiene, andererseits von naturnahen Landschaften entlang der Sieg gekennzeichnet.
Freiburg unterhält als eine von vier baden-württembergischen Kommunen ein eigenes Forstamt. Innerhalb der Stadtverwaltung ist das Forstamt dem Dezernat für Umwelt mit Forst und Abfallwirtschaft, Jugend, Schule und Bildung zugeordnet. Hier werden wichtige Fragen kommunaler Umweltpolitik diskutiert und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeitet. Der Stadtwald ist in sechs Forstreviere unterteilt in denen die den Stadtwald betreffenden Planungen und Konzepte umgesetzt werden. Unter der Leitung der zuständigen Revierförster sorgen Teams ausgebildeter Waldfacharbeiter für die Pflege des Waldes, der Biotope und Erholungseinrichtungen.